KAI dient als Eselsbrücke für eine Technik des Zähneputzens. Die einzelnen Buchstaben stehen dabei für Kauflächen (K), Außenflächen (A) und Innenflächen (I) der Zähne. Diese drei Zahnflächen sind in der Reihenfolge der Buchstaben mit Zahnbürste und Kinderzahnpasta zu putzen.

 

Richtiges Zähneputzen bei Kindern am besten vor dem ersten Milchzahn

Was mit Baby zur Routine wird, lässt sich auch im hektischen Alltag schwer vergessen. Daher raten wir bereits vor dem ersten Milchzahn auf das spätere Zähneputzen vorzubereiten. Dazu können Sie entweder eine Massagebürste speziell für das Zahnfleisch Ihres Sprösslings oder einfach nur einen Ihrer Finger benutzen.

Nutzen Sie die Zeiten der morgendlichen und abendlichen Pflegerituale und streichen Sie mehrmals sanft über das Zahnfleisch. Eine Massagebürste können Sie von Ihrem Spätzchen auch mit allen Sinnen erforschen lassen. So gelingt die Vorbereitung auf die Zahnpflege spielerisch.

Sobald der erste Milchzahn durchgestoßen ist, sollten Sie diesen mit einer weichen Zahnbürste putzen.

 

Lust auf Zähneputzen auch in der Autonomiephase

Etwa in der Mitte des zweiten Lebensjahrs möchten Kinder eigene Entscheidungen treffen dürfen. Sie beschreiten die Zeit der Autonomiephase. In dieser Zeit beginnen zum ersten Mal das Verhandeln und Abwägen von Entscheidungen mit dem Spross.

Tägliche Kleinigkeiten wie das Putzen der Zähne oder das Kämmen der Haare können in dieser Zeit zu freudlosen Angelegenheiten werden. Müssen es aber nicht. Mit ein paar Tricks gelingt es, Autonomie zu gewähren und gleichzeitig die Mundhygiene der Kinder zu fördern und Karies vorzubeugen.

 

Die Faszination für die Großen nutzen

Was die Eltern und großen Geschwister tun, wollen die Kleinen häufig nachmachen. Doch das Zähneputzen morgens und abends erledigen die Großen häufig ohne die Kleinen. Morgens, bevor sie aufstehen und abends, wenn sie schon lange im Bett liegen. Sicher stehen die Zahnbürsten im Bad in ihrem Becher oder stehen gut sichtbar in der Ladestation, aber für die Minis wirken sie eher wie dekorative Gegenstände, aber nicht wie Gebrauchsgegenstände. Schließlich werden sie in ihrem Beisein so gut wie nie benutzt.

Brechen Sie das auf und putzen Sie gemeinsam mit Ihrem kleinen Liebling Zähne, so sieht er oder sie, dass es ganz normal ist und wie Essen und Trinken zum Leben gehört.

 

Auswahl bieten und Autonomie zulassen

Ein weiterer Trick ist: Geben Sie Ihrem Engel zwei bis drei Zahnbürsten zur Auswahl. Die kleinen bunten Bürstchen nehmen nicht viel Platz weg und geben dem kleinen Erdenbürger das Gefühl von Selbstbestimmung. Das kann besonders in der Autonomiephase wichtig sein und auch den ein oder anderen Zwist in anderen Lebenslagen vermeiden.

Was für die Zahnbürste gilt, können Sie auch für die Zahnpasta mit Fluorid nutzen. Sorgen Sie für ein wenig Auswahl bei den Hilfsmitteln für die Zahnpflege.

 

Ablenkung durch Musik

Mit Musik macht alles mehr Spaß, auch das Putzen der Zähne. Singen Sie selbst oder schalten sie ein Lied ein, dass Ihnen und Ihrem Schützling Freude macht. Wackeln sie mit den Hüften und putzen Sie dabei die Zähne.

 

Kinderzähne richtig putzen – Bitte Nachputzen

Als Faustregel kann man sich merken, dass etwa bis zum Erlernen der Schreibschrift (also ungefähr bis zum Ende des 8. Lebensjahres) von den Eltern nachgeputzt werden sollte. Bis zum Erreichen des 11. Lebensjahres sollte das Putzergebnis des Öfteren überprüft werden.

 

Für die Selbstkontrolle und zur Förderung der Selbstständigkeit und des Selbstwertgefühles können Sie Farbtabletten oder besondere Mundspülungen zur Hilfe nehmen. Unzureichend geputzte Stellen an den Zähnen verfärben sich durch die Hilfsmittel. Ihr Kind kann sich dann selbst kontrollieren und noch einmal mit der Bürste an den Zähnen entlang bürsten.

 

Bunt, süß und bei Kindern beliebt

Gummibärchen, Bonbons, Zuckerwatte und Kekse, wer liebt diese süßen kleinen Snacks nicht? Vor allem nach einem aufreibenden Tag. Kinder gleichen uns Erwachsenen da sehr, nur dürfen sie meist nicht selbst entscheiden, wann und zu wie vielen Süßigkeiten gegriffen werden darf.

Der Zucker in den kleinen Leckerbissen wird von den Bakterien im Mundraum als Energielieferant genutzt. Als sogenanntes Stoffwechselendprodukt scheiden sie Säuren aus. Werden diese nicht schnell genug von den Zähnen weggeputzt, lösen diese Säuren Mineralien aus dem Zahnschmelz. In der Regel gelingt es über den Speichel diesen Verlust wieder auszugleichen. Werden aber mehr Mineralien herausgelöst, als durch den Speichel wieder eingebracht werden können, zersetzen die Säuren den Zahnschmelz an Kauflächen und sowie Zahnaußen- und innenflächen. Mit der Zeit dringen sie immer tiefer in den Zahn ein. Es bildet sich Karies.

Süße leckere Alternativen

Obst liefert dem Körper Kohlenhydrate und nebenbei wichtige Vitamine sowie Ballaststoffe und ist daher sowohl am Stück als auch als Fruchtmus eine super Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten.

Auch zuckerreiche Gemüsesorten wie Karotten und Erbsen oder rote Paprika sind köstlich und sättigen auch noch ganz nebenbei.

Da diese Speisen zwar süß sind, aber weniger Zucker enthalten als Süßigkeiten, sind sie für die Zähne eine akzeptable Nascherei.

 

Antworten auf die zwei häufigsten Fragen zu KAI

 

Wann ist der ideale Zeitpunkt zum Zähneputzen?  

Vor allem morgens lautet die Frage: Vor oder nach dem Essen? Und soll nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln mit dem Putzen noch 30 Minuten gewartet werden?

 

Möglichkeit 1 – Vor dem Frühstück

Ein Kind nimmt mit Frühstück und Abendessen zwischen fünf und sieben Mahlzeiten am Tag zu sich. Das heißt, selbst wenn es sich morgens erst nach dem Frühstück die Zähne putzt, wird über den Tag bis zum Putzen nach dem Abendessen bis zu fünf Mal gegessen, ohne danach die Zähne zu putzen. Da kommt es auf die eine Mahlzeit – das Frühstück – auch nicht an.

Zudem werden die Zähne durch das Putzen vor dem Frühstück werden von den Ablagerungen der Nacht befreit und es können sich weniger Speisereste an ihnen festsetzen, als es ohne ein Putzen der Fall wäre. Gleichzeitig wird die Anzahl der Bakterien im Mund reduziert. Beides bewirkt, dass weniger Säure der Mundbakterien auf die Zahnoberflächen gelangt.

Zu guter Letzt schützt das Fluorid in der Zahnpasta die Zähne vor den Säuren, welche die Bakterien nach der Mahlzeit ausscheiden.

 

Möglichkeit 2 – Dann, wenn es für alle die entspannteste Zeit ist

Lassen Sie Ihren Sprössling und den Ablauf des Morgens entscheiden. Vielleicht ergibt sich daraus ein morgendliches doppeltes Zähneputzen. Einmal vor dem Frühstück, um mit frischem Atem am Tisch zu sitzen und einmal nach dem Frühstück, um vor allem nach einem süßen Start mit Marmelade und Co. den Bakterien das Futter zu stehlen. 30 Minuten Wartezeit sind dabei unnötig.

 

Ist Zahnseide für Kinder sinnvoll?

Zahnseide reinigt die dicht beieinanderliegenden seitlichen Zahnflächen und beugt so Karies und Zahnfleischentzündungen vor. Wenn Ihnen oder ihrem Kind Zahnseide zu unhandlich ist, kann alternativ zu Zahnseide Sticks gegriffen werden.

Foto: adobestock #11506471 Kzenon