Unter Hypodontie versteht man das Fehlen von Zahnkeimen und somit von Zähnen. Bis zu einer Anzahl von sechs fehlenden Zähnen spricht man von einer Hypodontie. Fehlt die Anlage für mehr als sechs Zähne, bezeichnet man dies als Oligodontie und fehlen die Zahnanlagen in Gänze im Oberkiefer und Unterkiefer wird dies als Anodontie bezeichnet.
Wann und wie entwickeln sich die Zähne im Kiefer?
Sowohl Milchzähne als auch bleibende Zähne entwickeln sich bereits im Mutterleib. In der 12. Schwangerschaftswoche sind die Zahnknospen der Milchzähne und die Ersatzzahnleiste der bleibenden Zähne ausgebildet.
Ursachen für Hypodontie
Mutationen der Gene MSX1, AXIN2 und PAX9 sind für die Nichtanlage von Zähnen verantwortlich. Sie kann sowohl Milchzähne und bleibende Zähne betreffen als auch nur bleibende Zähne.
Folgen einer Hypodontie
Sichtbare Folgen einer angeborenen Zahnunterzahl sind Zahnlücken im Gebiss. Da sowohl Backenzähne als auch Schneidezähne fehlen können und die Anzahl der fehlenden Zähne je nach Betroffenem unterschiedlich ist, hat eine Hypodontie unterschiedliche physiologische und psycholgische Begleiterscheinungen.
Physiologisch kann eine Hypodontie zu Beschwerden wie:
- Verdauungsstörungen
- Verspannungen
- Fehlstellungen im gesamten Haltungsapparat
- Verlust vorhandener Zähne führen.
Psychologische Begleitbeschwerden können
- Ablehnung des eigenen Körpers
- soziale Selbstisolation oder
- Depressionen sein.
Behandlungsmöglichkeiten einer Hypodontie
Je nach Anzahl und Ort der fehlenden Zähne, Lage der vorhandenen Zähne, Kiefergröße sowie Alter des Patienten und Zeitpunkt des Erkennens der Diagnose durch den Zahnarzt bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten, eine Hypodontie zu behandeln.
In erster Linie ist die Behandlung ein Lückenschluss, welcher sowohl kosmetische als auch funktionale Veränderungen des Gebisses bewirkt.
Neben Zahn- und Kiefermedizin werden ggf. auch logopädische und physiotherapeutische Maßnahmen in die Behandlung integriert, um den gesamten Organismus wieder in ein Gleichgewicht zu bringen.
Zu den nicht invasiven Behandlungsmöglichkeiten zählen Zahnspangen und Lückenfüller. Über invasive Eingriffe werden Implantate im Kieferknochen gesetzt, um die Lücken zu füllen.
Foto: adobestock #364037093 Sirichai Puangsuwan